Unsere Reiseroute durch drei Länder Mittelamerikas 2016:

Mexico (Cancun) - Guatemala (Antigua, Rio Dulce, Tikal) - Belize (Caye Caulker) - Mexico (Tulum) - Mexico (Cancun)

Guatemala 2016

Guatemala lernten wir auf unserer Dreiländerreise Mexico-Guatamala-Belize in 2016 kennen. Unter Pauschaltouris eher unbekannt, hat sich das grüne mittelamerikanische Land zu einem echten Hotspot für Inidividualreisende entwickelt. Der Nationalvogel Quezal war Namenspate für die guatemaltekische Währung Quezales. Er ist allerdings sehr selten und wir bekamen ihn leider nicht zu sehen. Erst Jahre später in Peru im Amazonasregenwald von Manu hatten wir Glück (-:

Unser Trip frührte uns über die Route Antigua - Rio Dulce - Flores und Tikal.

Um es vorwegzunehmen: Guatemala ist touristisch und bezüglich Infrastruktur nicht so gut erschlossen wie bspw. Costa Rica oder Panama und die Sicherheitslage ist tendenziell auch etwas schlechter. ABER: Guatemala ist ein herrliches Naturparadies mit freundlichen, aufgeschlossenen Menschen und die Maya-Ruinen von Tikal mittel im Dschungel sind überwältigend.

Antigua

Antigua ist ein guter Startpunkt für eine Guatemala-Rundreise. Das kleine Kolonialstädtchen im zentralen Hochland bietet ein gemäßigtes Klima, einen Wochenmarkt und insgesamt ein tolles Flair mit vielen kleinen Restaurants und Bars. Nicht umsonst ist es ein beliebter Ort für Spanisch-Sprachreisen in Mittelamerika. Den umliegenden Vulkan Agua kann man besteigen; allerdings wird hierbei wegen des Überfallrisikos eine Begleitung durch Ortskundige oder die Polizei empfohlen.

Rio Dulce und Livingston

Der  etwas über 40 km lange Rio Dulce entspring dem Izabal-See und endet beim Dorf Livingston im karibischen Meer. Livingston ist eine kleine kulturelle Enklave, die es sonst so nirgendwo in Guatemala gibt: Es ist ein karibischen Dorf, das vorwiegend von Menschen schwarzafrikanischer Herkunft bewohnt wird und das mit seiner ausgeprägten Rasta- und Raggea-Kultur auch gut nach Jamaika oder Belize passen würde.

Aber zurück zum Rio Dulce: die Uferränder sind ausgewiesene Naturschutzgebiete mit dichtem und schönem Dschungel, in denen nur vereinzelt Nachkommen der Maya und sehr einfachen Bedingungen leben. Dominant, weil überall präsent, sind Pelikane die vom reichen Fischangebot im Fluss zehren. Wir wohnten in einer kleinen Urwaldlodge und sind von dort aus den Rio Dulce bis Livingston abgefahren.

Tikal und Flores

Flores am Peten-Itza-Lake
Flores am Peten-Itza-Lake

Die Ruinen der ehemaligen Mayastadt Tikal liegen mitten im Dschungel in der Provinz Peten, etwa 90 Fahrminuten von  Flores entfernt und zählen zum Weltkulturerbe. Flores ist ein kleiner, ruhiger Ort der vor allem als Basecamp für die vielen Tikal-Touristen dient. Ansonsten ist es in Flores eher ruhig und man kann nicht allzu viel direkt dort machen. Der angrenzende Peten-Itza See ist allerdings sehr schön und wir hatten eine Posada mit cooler Dachterasse und direktem Blick darauf.

 

Tikal wurde wahrscheinlich im 2. Jahrhundert nach Chr. erbaut und im 9. Jahrhundert aus bisher unbekannten Gründen verlassen. Wiederentdeckt hatte es eine spanische Expedition im Jahr 1848, aber es sollte noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts dauern bis man die eigentlichen Bedeutung der Stätte erkannte. Die Aufnahme ins Weltkulturerbe erfolgte dann im Jahr 1979.

Nach Tikal kommt man entweder mit dem öffentlichen Bus oder mit einer gebuchten Tour, also geplanter Hin- und Rückfahrt. Diese starten gerne morgens um 4:30 Uhr, damit man um 6 Uhr, wenn der Park öffnet, direkt den Sonnaufgang in den Tempelanlagen erleben kann und die Temperaturen noch etwas kühler sind. Wir haben das auch gemacht; es ist hart, aber lohnt. Der Eintritt kostet 150 Quezales, also etwa 20 Euro; einen Guide kann man sich (in vielen Sprachen) dazubuchen, ist aber aus unserer Sicht nicht nötig. Notwendig ist allerdings etwas Zeit und Muße, denn der Park ist riesig und die Tempel weitläufig verteilt. Das gesamte Areal von Tikal umfasst sagenhafte 65 Quadratkilometer, von denen aber nur ein relativ kleiner Teil den Besuchern zugänglich ist.

 

Tikal reiht sich neben Maccu Piccu in Peru und Sigiriya in Sri Lanka ein in die atemberaubenden Bauwerke, die von Menschen aus lange vergangenen Epochen mit einfachsten Werkzeugen, aber viel Fleiss und architektonischem Können geschaffen wurden.

 

Besonders beeindruckt hatten uns der Hauptplatz mit dem Tempel I (die Vorlage für das Titelbild des gleichnamigen Gesellschaftsspiels...) und der ca. 65 m hohe Tempel IV, auf dem man steigen kann. Der Blick von dort oben über die Anlage und den Dschungel ist gigantisch und bekommt ein Gefühl dafür was die Menschen seinerzeit beim Bau geleistet haben und wie lange das alles seinerzeit gedauert haben muss. George Lucas war wohl ebenfalls schon oben auf Tempel IV, denn exakt die gleiche Perspektive sieht man in einer kurzen Sequenz in "Star Wars IV - eine neue Hoffnung" auf dem Rebellenplaneten Yavin 4, die hier gedreht wurde.

Hauptplatz mit dem Tempel I - Tempel des großen Jaguar
Hauptplatz mit dem Tempel I - Tempel des großen Jaguar
Blick vom Tempel IV
Blick vom Tempel IV