Die Phillipinen hat Markus direkt im Anschluss an unsere gemeinsame Japanreise über Tokio angeflogen. Nach den vielen tollen Eindrücken in Japan war die Luft auch etwas raus, weshalb ich dankbar war für den Klimawechsel und ein paar entspannte Tage in der Sonne. Da nur wenig Zeit blieb, war meine erste Reise auf die Phillipinen mit den Inseln Cebu und Bohol eher eine Kostprobe, die wir aber sicher bald ausweiten!
Cebu als Startpunkt war die erste Wahl, weil der Flughafen Manila als chaotisch und die Stadt selbst als wenig sehenswert, dafür jedoch etwas gefährlich beschrieben war. Zudem hat Cebu neben einem internationalen Flughafen als Insel jede Menge zu bieten und ist über Flüge bzw. Fähren gut an bspw. Bohol, Palawan oder Siargao angebunden.
Erster Eindruck: eine sehr eigene aber ansprechende Kultur aus asiatischen und spanisch-christlichen Einflüssen, sie sich vorwiegend auf die spanische Entdeckung bzw. Eroberung durch Ferdinand Magellan um 1520 n. Chr. und dessen Nachfolger zurückgehen: Alte spanische Kirchen aus dieser Zeit, Sprachbestandteile die sich in der phillipinischen Sprache Tagalog wiederfinden und in der Essenskultur.
Die Phillipinen haben fantastische Naturparadise, wie Palawan, Bohol, Siargao, Boracay, Siquijor und auch das Landesinnere von Cebu. Sie bieten paradisische Strände, Schnorchelspots, Wasserfälle und Wandermöglichkeiten. Der Massentourismus hat allerdings die Inseln ziemlich im Griff und die Hotspots wie El Nido, Coron, aber auch Sehenswürdigkeiten und events wie das Walhai-Schnorcheln auf Cebu/Oslob sind ziemlich überlaufen. Preislich sind die Phillipinen deshalb auch kein Billigland mehr: Bessere Hotels kosten schnell über 100€/Nacht. Essen, trinken etc. sind aber noch deutlich günstiger als in Europa.
Sie sind auf der anderen Seite aber auch durch extreme Armut mit entsprechender Kriminalität aber auch politischen Unruhen gezeichnet. Auch aus diesem Grunde hatte ich Manila ausgespart. Der Inselstaat unterscheidet sich daher bezüglich Sicherheit schon etwas von den anderen asiatischen Mainstreamzielen wie Thailand oder Malaysia.
Wissenswertes für eine Reise auf die Phillipinen
Die Insel ist ca. 200 km lang, weshalb alle Unternehmungen ab Cebu City etwas länger dauern und der Roller eher nicht für die meisten Ziele geeignet ist. Besser sind private Touren oder Fahrer zur Tagesmiete oder eben GRAB.
Einfacher Startpunkt (weil flughafennah) sind Cebu City und die vorgelagerte Halbinsel Mactan. Mactan hat einige Strandhotels, wogegen Cebu City mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Die besten und sichersten Viertel zum wohnen (siehe ausführlich hier) sind Cebu IT Park oder Kamputhaw.
(Hotelempfehlung in Kamputhaw: Citadines Cebu City. Das Hotel ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich: Viele Zimmer haben Küchenzeilen, sind sehr modern und gross. Hervorrragendes Frühstück, und ein sensationeller Überlaufpool im 9. Stock. Dazu Fitnessraum und Wäschemöglichkeit. Aber das wichtigste: es ist Bestandteil des Baseline Centers, welches alles hat was man braucht: mehrere gute Restaurants, einen echten Supermarkt, ein separates Fitnessstudio und vieles mehr.)
Zu unternehmen gibt es auf Cebu jede Menge, bspw.:
Alle Aktivitäten sind wegen der weiten Strecken letztlich Tagestouren wenn man von Cebu City aus startet. Deshalb sollte man möglichst viele davon kombinieren. Entsprechende Anbieter finden sich bspw. bei getyourguide oder lokalen Anbietern wie cebutours, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht hatte.
Osmena Peak
Highlight auf Cebu und einer der schönsten Viewpoints die ich je gesehen habe: Der Berggipfel liegt im südlichen Teil von Cebu nahe der Kawasan Wasserfälle auf ca. 1000 m Höhe. Bei klarer Sicht kann man bis zum Meer schauen, die Sicht auf die grünen Berge ist atembraubend. Der Weg dort hin ist lang und beschwerlich, es empfielt sich sich einer organisierten Tour anzuschliessen. Mit dem Roller wäre man von Cebu City aus den halben Tag unterwegs.
Einmal oben angekommen sind Geduld und timing wichtig: Der Berg liegt oft im Nebel; vor allem morgens in der Frühe, weshalb laut locals der Nachmittags die bessere Zeit ist:
Wer es dennoch auf eigene Faust versuchen möchte:
Fahrt bis zum Dorf Daluagete und dort nach dem Abzweig schauen. Dann ein Stück den Berg hochfahren bis zur Basisstation und sich dort anmelden und einen kleinen Eintritt bezahlen. Nach einem weiteren ca. 20 minütigen Klettermarsch hat man es geschafft.
Kawasan Wasserfälle
Die Kawasan Fälle bestehen aus 3 Kaskaden und zählen zu den schönsten auf Cebu. Sie liegen etwa in der Mitte der Insel an der nördlichen Küste bei der Gemeinde Badian in der Nähe von
Moalboal und dem Osmena Peak. In Badian hat sich eine kleine Industrie um die Falls herum gebildet, bestehdn auf Tourenanbietern und Restaurants. Bucht man eine der
Canyoneering Touren oder ein atemberaubendes Ziplining über die Falls, kann man alle 3 Kaskaden besuchen. Als reiner Schwimmer sieht man nur die erste, ca. 20 m hohe Kaskade die man über einen
schönen 15 minütigen Spaziergang durch tolle Natur erreicht:
Grün, grüner, Bohol... Das war mein erster Eindruck als die Inselrundfahrt losging! Schon Cebu hatte einiges an Natur zu bieten, aber die viel kleinere und ruhigere Insel Bohol übertraf meine Erwartungen nochmal.
Bohol liegt direkt neben Cebu. Die Fährfahrt von Cebu City aus dauert dennoch ca. 2 Stunden weil die Fährhäfen jeweils am anderen Inselende sind.
Wer ein paar Tage bleibt, kann die gesamte Insel gut mit dem Roller erkunden.
Must sees auf Bohol sind u.a.:
Loboc River
Der Loboc-River erinnerst stark an Flüsse in Vietman oder Thailand. Die Ufer sind zumeist von dichtem Urwald in bestem tiefem grün umsäumt. Natürlich ist auch dieses schöne Stück Landschaft zu einer Touristenattraktion worden: Die schönsten Stellen werden an sich ausschliesslich von Restaurantbooten im Rahmen einer Loboc River Cruise abgefahren. Für etwa 15 € bekommt man 1 Stunde lang Essen und trinken auf einem Boot mit musikalischer Untermalung und kann dabei den Fluss geniessen:
Choclade Hills
Die Choclade Hills sind das inoffizielle Wahrzeichen Bohols und ein absolutes must see! Die ca. 1600 Hügel sind mit Gras überwachsen, welches im Sommer regelmäßig austrocknet und ihnen die namensgebende Farbe verpasst. Die Besichtigung im Panorama ist am besten am dafür eingerichteten Aussichtspunkt nahe der Stadt Carmen möglich. Der Eintritt kostet nur knapp 1 €. Allerdings ist der Preis für den malerischen Ausblick das Erklimmen von 214 Stufen: