Japan - Tradition trifft schrille Moderne

Reiseroute durch Japan:

Osaka - Kobe - Kyoto - Nagoya - Hakone mit Mt. Fuji - Tokyo

Japan entwickelte sich in den letzten Jahren zum Traumziel vieler Touris aus aller Welt und stand auch auf unserer Liste weit oben. Nach etwas über 2 Wochen im Land waren wir total fasziniert und sahen unsere Erwartungen übertroffen:

Fuji-San vor der Chureito-Pagode im Arakurayama Sengen Park
Fuji-San vor der Chureito-Pagode im Arakurayama Sengen Park
Japan ist faszinierend, fremd, interessant und irgendwie in jeder Hinsicht unglaublich beeindruckend: schrille Leuchtreklame, Mangas, unfassbar gutes Essen trifft Tradition, alte Kultur und Naturwunder wie den Mount Fuji... man muss es erleben!
Allerlei Skurriles, wie die Kapselautomatenstores, Roboter in Restaurants, Hunde- und  Katzenkaffees (nicht machen, den Tieren zu liebe..) runden das Bild ab.
Japan fühlt sich trotz der räumlichen Nähe ganz anders an als Korea: kulturell viel weniger westlich, insgesamt schwieriger zu verstehen und noch viel "fremder". Stellenweise aber auch etwas umständlich, bspw. bei Zugbuchungen (siehe unten Tips) oder die vergleichsweise komplizierte Einreiseprozedur.

Wir haben weiter deshalb unten in einem Exkurs die wichtigsten Themen, wie Geld, Sprache, Transporte usw. zusammengefasst, die man vorbereiten sollte, damit die Reise reibungslos läuft.

Ein besonderes Highlight im Frühjahr zwischen Mitte/Ende März bis Anfang Mai ist definitiv die Zeit der Kirschblüte (Sakura). Die Japaner feiern diese mit dem Hanami (Kirschblütenfest). Beliebt bei Touris und Einheimischen gleichermassen sorgt diese Zeit zwar für teurere Preise und ausgebuchte Unterkünfte, aber vor allem für eine tolle Stimmung und unglaublich schöne Farben in den Parks, an den Ufern der Flüsse und überall in den Städten:

Unsere Route hat uns per Shinkansen durch viele tolle Städte und Regionen geführt. Angefangen in Osaka bis Tokio haben wir in Nagoya auf halber Strecke einfach mal einen Tag Pause mit Wellness im Hotel gemacht, um all die intensiven Eindrücke setzen zu lassen:

Am Ende des Beitrags findet Ihr eine Übersicht über die Kosten unserer 2 wöchigen Reise durch Japan.


Tips und Wissenswertes für eine Reise nach Japan- Mobilität, Buchungen, Kultur etc

 

Allem voran sind 2 Dinge für Japan unerlässlich, einfach weil Sprache und Kultur für Europäer doch fremd sind, englisch recht schlecht verbreitet ist und die Großstädte, insb. Tokyo, weitläufig und etwas unübersichtlich sind:
  • Lokale SiM-Karte, als eSiM über einschläge Anbieter wie Klook oder am Airport als physische Karte: Man bleibt mobil, kann sich jederzeit orientieren und vor allem die verschiedenen Züge, Metros etc. herausfinden ohne jedesmal Wlan suchen zu müssen.
  • Eine leistungsfähige Übersetzerapp mit Kamerafunktion für Wegbeschreibungen, Restaurantmenüs und vieles mehr.
Zugfahren, Metros usw.:
  • Zugfahren wirkt anfangs etwas kompliziert: verschiedene Gesellschaften, Zugarten, komplexe Preissysteme und gefühlt etwas umständliche online-Portale. Die Züge fahren zahlreich, so dass man vor Ort an den Ticketmaschinen immer noch gut Plätze bekommt. Dennoch sollte man im voraus mal die eine oder andere Strecke buchen um ein Gefühl zu bekommen und auch um einen account bei Japan Railways (JR) anzulegen.
  • Einfacher ist die Nutzung der Metros: Statt den Einzeltickets empfehlen sich prepaid-Karten, die man bequem an den Bahnhöfen bekommt und mit Bargeld auflädt. Sie heißen je nach ausgebender Stadt IOCA (Osaka), SUICA (Tokio) etc. sind aber jeweils ÜBERALL im Land verwendbar. Sie sind auch für die Regionalzüge nutzbar.
  • Generell nicht mit den besagten pre-paid Karten bezahlbar: Shinkansen und alles was bei den Regionalzügen über den "base fare" hinausgeht (bspw. Platzkarten, Übergepäck usw.).
  • In Tokio am besten gar nicht erst versuchen sich auf den Ubahnplänen zurecht zu finden; das Netz ist immens und komplex, so dass hier besagte SIM-Karte mit einer Naviapp am einfachsten die Strecken und Stationen aufzeigt.
Die Buchungen von Unterkünften sollte in jedem Fall ausreichend im voraus erfolgen; insbesondere in Hots spots wie Tokio oder Kyoto und zu Zeiten die der Kirschblüte. Spontanes buchen vor Ort ist in Japan eher schwierig (und kann teuer werden).
Für Stadterkundungen einfach mal Free-walking-touren ausprobieren, die in den Touristenhotspots angeboten werden. Lokale Guides zeigen einem die besten Plätze und erzählen viel interessantes was man sonst nicht erfährt. Sie sind, wie der Name schon sagt, meist kostenlos oder tip-based. In Kyoto haben wir sehr gute Erfahrungen mit dieser Initiative gemacht.
Unbedingt japanische Bäder (Onzen) ausprobieren; sie finden sich auch in vielen Hotels. Für Leute mit Tattoos, gilt hier aber: kein Eintritt. Tattoos werden in  Japan mit den Unterweltorganisationen der Yacuza assoziiert und in der Öffentlichkeit deshalb nicht gern gesehen.
Kreditkarten funktionieren gut und werden, entgegen mancher anderslautender statements, vielerorts angenommen. 
Essen und trinken: Hier heisst es: alles ausprobieren, allein das japanische Essen ist eine Reise wert! Möchte man sich unterwegs mal  preiswerter versorgen, sind die einmal die  Bentoboxen eine leckere günstige Alternative. Daneben gibt es aber auch in den 7Eleven oder Lawson-Supermärkten immer eine Theke mit frischen abgepackten Speisen, die sehr gut schmecken.

Tokyo

Die unendliche Stadt vom Metropolitan Gouvernment Building
Die unendliche Stadt vom Metropolitan Gouvernment Building
Tokyo ist vieles: groß (mit 38 Mio. Menschen der größte Ballungsraum der Welt), schrill, skuril, traditionell; vor allem aber einzigartig und aufregend!
Hatten wir uns in Osaka, Kyoto und auch vorher Seoul gut zurechtgefunden so war das in Tokyo nach unserer Ankunft in Shinagawa schlagartig vorbei: die Metro ist komplex; die zentralen Bahnhöfe extrem weitläufig. Egal, die Naviapp leistete gute Arbeit und zeigte uns zuverlässig den besten Weg  zum Ziel.
Zur ersten Orientierung in großen Städten ist für uns immer ein Blick von oben. Dazu gibt es in Tokio mehrere Möglichkeiten:
  • Tokio City View Observation Deck im Stadteil Roppongi Hills
  • Tokio Skytree in Sumida nahe Asakusa mit 2 Plattformen die verschieden kosten (maximal 450m Höhe)
  • Tokio Tower mit Aussichtsplattform auf 250m Höhe

Die beste, auch weil kostenlose Möglichkeit ist jedoch das Observation Deck des Metropolitan Gouvernment Building, fussläufig zum Bahnhof Shinjuku. Man muss meist etwas anstehen, aber wird dafür mit einem 200m hohen 360 Grad Blick über die Stadt und bei klarem Wetter sogar bis zum Mt. Fuji belohnt.

Tokio bietet Sehenswürdigkeiten und Entdeckungsmöglichkeiten für mehrere Wochen. In 6 Tagen konnten wir aber doch schon so einiges erleben, wenn auch längst nicht alles:
  • Das schrille Viertel Shinjuku mit dem Vergnügungsviertel Kabuchiko, der Memory Lane und dem uralten Kneipenviertel Golden Gai.
  • Der Stadteil Shibuya mit der berühmten meistfrequentierten Verkehrskreuzung Shibuya Crossing.
  • Die Tokio Bay  mit der Rainbow Bridge.
  • Das alte Tokio in Asakusa mit Asakusa Shrine und Senso Ji Tempel sowie dem nahegelegenen Sumida Park mit Blick auf den Tokio Tower.
  • Der nahe Shinjuku im Wald gelegene Meji Shrine.
  • Der Kaiserpalast im Zentrum Tokios (Stadteil Chidoya): eher ein Park mit Resten des alten Palastes. Wir fanden ihn nicht so sehenswert.
Zum Erholen vom Trubel der Stadt eignen sich die vielen Parks der Stadt, bspw. der bekannteste Uneo Park oder fussläufig zu Shinjuku der Shinjuku Goyen Park, den wir zur Kirschblüte erleben durften. Auch Ausflüge nach etwas außerhalb der Stadt sind leicht möglich:
  • Mount Takao: am Stadtrand mit der Seilbahn auf einen schöne Aussichtspunkt
  • Nikko: Ländlicher Bereich mit dem Zug ab Shinjuku Station gut erreichbar.
  • Kamakura mit Strand

Shinjuku

Shinjuku war für uns das Sinnbild wie wir uns Tokio vorgestellt hatten: Verrückt, laut, hell und auf Vergnügen ausgerichtet. All das trifft zu und wenn man direkt in das Tokioter Leben eintauchen will, ist Shinjuku als Wohnort genau richtig. Echt hardcore und die volle Dröhnung Tokio!

Die Shinjuku Station ist einer der größten Bahnhöfe weltweit und hat uns auch nach mehreren Tagen in Tokio noch vor Herausforderungen gestellt. Der Bahnhof verläuft größtenteils unterirdisch und hat mehrere Stationen, was man erstmal verstehen muss. Draußen finden sich zahlreiche belebte Einkaufsstraßen, die Hauptstrasse die auch gleichzeitig den Beginn des Rotlichtviertels Kabuchiko markiert:
Eingang zur Memory Lane
Eingang zur Memory Lane

In Shinjuku findet man aber auch traditionelles; aber eben im Shinjuku-Style:

 

Da wäre einmal die sehr schöne (ebenfalls überlaufene) foodmeile Memory Lane (Omoide Yococho) nahe dem Bahnhof direkt nach der Brücke an der Hauptsztrassesowie dann der alte traditionelle Golden Gai:

 

Letzterer ist ein enges Kneipenviertel aus den 50er Jahren. Hier haben mehr als 300 individuell, teil schräg ausgestattete Mini-Kneipen mit teilweise nur 3-6 Sitzen Platz. Lange verweilen bei einem einzigen Getränk rechnet sich daher für die Wirte nicht und vielfach wird deshalb neben der teuren Preisen auch eine table-charge erhoben. Die 300 Kneipen teilen sich in mehrere parallele Gassen auf, die nachts einen etwas "wüsten" Eindruck hinterlassen. Dennoch herrschen hier strenge Regeln, auch was Fotos angeht. Dennoch ein Erlebnis!

Shinjuku Goyen Park

Inmitten Tokios sind mehrere größere Parks angelegt, die von Touris und locals gleichermaßen genutzt werden um im Trubel der Stadt Entspannung zu finden.Ganz in der Nähe unserer Unterkunft befindet sich in Laufnähe zum Shinjuku Bahnhof der Shinjuku Gyoen Park. Die Kirschblüte war in vollem Gange, aber auch ohen dies betrifft man mit dem Eingangtor einen Ort der Ruhe und Erholung (Eintritt ca. 3€): 

Shibuya

Shibuya ist ebenso ein sehr belebter Stadteil wie Shinjuku; allerdings nicht ganz so intensiv und auch ohne das schrille Vergnügungsviertel Kabuchiko.

Touristisches Highlight ist selbstverständlich die berühmte Shibuya Crossing; die mit bis zu 250.000 Menschen am Tag bzw. alle 2 Minuten zum Grünlicht 1000-2500, die meistfrequentuerte Kreuzung der Welt ist. Auch für uns war es wirklich ein Wunsch, mal auf Shibuya Crossing zu stehen! Man gelangt aus der Shibuya Station direkt dorthin wenn man den Exit 8 / Hachiko Square nimmt.

Über den besten Block von oben können wir nur sagen: Klar die Mag8-rooftopbar im 8.OG des Magnet-Einkaufszentrums direkt an der Kreuzung mit tollem Innen-und Außenblick. Für 1800 Yen (ca 11€) inkl. Getränk hat man einen wunderbaren Blick auf die Kreuzung:

Meji Shrine nahe Shibuya und Shinjuku

Der Meji Shrine ist in einem Waldstück gelegen (Yoyogi Park) und fußläufig von Shinjuku erreichbar oder etwas näher von einer der naheliegenden Bahnhöfe, bspw. Harajuku oder Minami-Shinjuku. Die wunderschöne Anlage ist weitläufig über den Park verteilt und bietet deshalb einen erholsamen Spaziergang zwischendurch:

Tokio Bay

Die Tokio Bay mit der Rainbow-Bridge war definitiv eines unserer Higlights in Tokio! Der Blick über die Bay, die Brücke und das dahinterliegende Stadtzentrum ist am eindrucksvollsten bei Dunkelheit. Den besten Blick bekommt man dabei von der Promenade des Odaiba Marina Park, zu dem man fussläufig von der JR Station Tokio Teleport gelangt (diese wiederum erreichbar mit der JR Rinkal Line ab Osaki Station

An der Promenade lässt es sich lange wandern und nach ein paar Minuten gelangt man an eine nachts blau angestrahlte Imitation der Freiheitsstatue von New York, die vor der beleuchteten Rainbow Bridge ein tolles Bild abgibt.

Tagsüber fahren ab der Promenade des Marine Parks zahlreiche Fähren in die Stadt, bspw. nach Asakusa. Wir haben diese Route für eine kleine Seefahrt zum Abschluss der Reise gemacht.

Asakusa und Sumida River Park

Der Stadteil Asakusa wird oft als das "alte Tokio" bezeichnet. Dort ist der moderne Trubel eines Shinjukus oder Shibuyas noch nicht ausgeprägt und man findet zahlreiche alte Tempel und Shrine. Der Bekannteste (und natürlich stark überkaufene) ist der Asakusa Shrine, mehr oder weniger diekt an der Metrostation Asakusa dessen Anlage auch den berühmten Senso-Ji-Tempel beinhaltet:

Asakusa Shrine mit dem Senso-Ji Tempel
Asakusa Shrine mit dem Senso-Ji Tempel

Fußläufig, da direkt neben Asakusa gelegen, findet man an den Ufern des Sumida Rivers den gleichnamigen schönen Park. Er ist gleichzeitig auch Haltestelle für die Fähre die von Tokio Bay in die Innenstadt fährt. Man kann kilometerlang an der mit Kirschbäumen bewachsenen Promenade wandern und hat dabei auch einen schönen Blick auf den Tokio Tower:

Blick auf den Tokio Tower vom Sumida Park
Blick auf den Tokio Tower vom Sumida Park

Osaka

Osaka wird oft als die kleine Schwester Tokios bezeichnet. Die Stadt eignet sich deshalb gut für den Start einer Japanreise: Man kann sich langsam an die schrille und lebhafte Seite Japans herantasten, ohne direkt vom lauten Tokios überfordert zu werden. Osaka hat aber genauso seine Viertel mit greller Leuchtreklame, Mangas und was Japan sonst noch ausmacht; nur eben alles eine Nummer kleiner als in Tokio.

Osaka hat einen internationalen Flughafen und liegt auch strategisch günstig als Ausgangspunkt für Rundreisen: es sind nur jeweils 20-30 Minuten mit dem Zug nach Kobe und Kyoto.

Gemütliche food-Gasse im Viertel Umeda
Gemütliche food-Gasse im Viertel Umeda
Gut wohnen lässt es sich bspw. im Stadteil Umeda. Das ist ein lebhaftes Viertel mit vielen food-Gassen und liegt zentral am Bahnhof Osaka (deshalb unser Wohnort).
Sehenswürdigkeiten Osakas sind u.a.: (auf den Bildern unten von links nach rechts)

Burg von Osaka (der Beschilderung ab Metrostation Morinomiya folgen): Das Wahrzeichen der Stadt liegt erhöht in einer Festungsanlage die von Wasser umgeben ist. Innen befinden sich neben der Burg u.a. auch ein schöner Park.

 

Shinsekai (JR Bahnhof Shin-Imamiya oder Metrostation Dobutsuen-mae): Übersetzt heißt Shinsekai "New World" und wurde bereits vor dem 2. WK entwickelt und in den 50er Jahren eröffnet. Markant ist der Tsutenkaku Turm am Eingang.

 

Dotonbori (JR Bahnhöfe Shinsaibashi oder Namba): Das schrille Vergnügungsviertel liegt beidseitig am gleichnamigen Fluß und bietet Essen satt sowie Einkaufs- und Entertainment.

 

Eine lokale Spezialität Osakas ist der Okonomiyaki. Diesen Pfannkuchen gibt es in allerlei Variationen, mit Fleisch, vegan, mit Fisch etc. Unbedingt probieren!

Kyoto

Das historische Higashiyama Viertel in Kyoto
Das historische Higashiyama Viertel in Kyoto

Kyoto ist die alte Hauptstadt Japans mit vielen historischen Tempeln und Schreinen. Die tollen Anlagen und weitere Attraktionen wie der Bambuswald in Arashyama machen Kyoto zu einem must see jeder Japanreise.

 

Weitläufige Promenaden am Kamo-Fluss der durch die Innenstadt läuft, runden den Reiz von Kyoto ab: Dort haben wir zwischen durch immer mal wieder mit einer leckeren Bentobox entspannt oder morgens in der früh Sport gemacht.

 

Man erreicht diese schöne Stadt des alten Japan in nur 20 bis 30 Minuten mit dem Zug ab Osaka. Am besten bleibt man mindestens 3 volle Tage in Kyoto um zumindest die wichtigsten Dinge zu sehen, besser sind aber vier bis fünf.

 

Und klar, Kyoto ist touristisch etwas überlaufen, aber Frust kommt deswegen nicht wirklich auf. Absolute Empfehlung ist übrigens Kyoto zur Kirschblüte; einfach wunderschön!

Historisches Zentrum mitten in der Stadt ist ab Kyoto Station in 10 Minuten mit dem Bus erreichbar und beinhaltet mit den Stadtteilen Gion und Higashiyama gleich zwei Attraktionen von Kyoto die direkt nebeneinander liegen: Gion beherbergt viele Teehäuser und ist Wiege der japanischen Geisha-Kultur. In Higashiyama lassen sich viele alte Shrine und Tempel besichtigen und dazu mit der Yasaka Pagode, die älteste und eine der höchsten Pagoden Japans:

Auf einer tollen Freewalkingtour durch beide Viertel lernten wir viel über die Geishas und die Geschichte der Tempel und Shirine:  Tempel sind buddistische Kultstätten und Shrine diejenigen der alten Japanischen Shinto-Religion. Beide Religionen friedlich nebeneinander leben. Ferner ist das europäische Bild der Geishas völlig verzerrt: Prostitution spielt keinerlei Rolle. Geishas sind hoch angesehen Mitgliederinnen der japanischen Gesellschaft, die für Ihre Rolle als Entertainer für reiche und berühmte Persönlichkeiten in der abgeschotteten Teehauskultur der japanischen upper class, lebenslang trainieren.

Was gibts es neben Gijon und Higashiyama in Kyoto noch zu sehen?

Einmal mangelt es im Stadtzentrum mangelt es nicht an Tempelanlagen und Shrinen. Man sollte sich einfach vorab diejenigen raussuchen die man sehen möchte. Unter den top 10 wird immer der Kiyomizu-Dera Tempel genannt. Er befindet sich in Laufweite von Higashiyama und bietet vor allem bei Sonnenaufgang einen tollen Blick über Kyoto. Er hat nur den Nachteil dass er brutal überlaufen ist.

Eine sehr schöne, fast menschenleere, weil wenig bekannte Alternative, ebenfalls mit Fernblick wurde uns von locals empfohlen: der Konkai Komoyo-Ji Temple. Vom Stadtzentrum erreicht man ihn in 15 Minuten mit den Buslinien 203 oder 202 stadtauswärts, ergänzt durch einen kleinen Fussmarsch von 10 Minuten (Praktischerweise werden in Kyoto übrigens in den Buslinen die Haltestellen nach den jeweils verorteten größeren Kulturstädten benannt):

Nishiki Market

Dieser quirlige foodmarket befindet sich im Stadtzentrum hinter der Haupteinkaufsmeile. Alle denkbaren Leckerein vom Grill oder als suhsi finden sich hier zu mittleren Preisen. Weiter hinten am Ende führen (von uns gerne genommene) "Lockangebote" wie der Sake shot für sagenhafte 100 Yen (ca. 60 ct) zu Ständen die wirklich fantastisches Essen bieten. Unbedingtes muss:

Weitere Sehenswürdigkeiten außerhalb des Zentrums liegen teilweise weit auseinander, aber man kann alles gut mit dem Bus, Zug oder Bahn abfahren, denn Kyoto hat eine wirklich gut Infrastruktur:

Fushimi Inari Shrine (JR Nara Line bis Station Inari): 

Unser persönliches Highlight! Die roten 1000 Shrine-Bögen sind einfach magisch. Man geht den Rundweg bergauf wie durch rote Tunnel und findet auf halbem Wege sogar einen weiteren Bambuswald, ähnlich dem in Arashyama. Möchte man sich allerdings halbwegs frei bewegen und Bilder ohne Touristenmassen machen, sollte man zeitig am Morgen, am besten vor 7 Uhr dort aufschlagen und die Wochenenden meiden. Wir waren wochentags kurz vor 7 Uhr dort und es war wirklich eine gute Zeit (Eintritt ist übrigens frei):
Ein weiteres highlight ist der Sagano-Romantic Train:
Malerische Zugstrecke des Romantic Train
Malerische Zugstrecke des Romantic Train
Seine Haltestelle liegt im Gebiet Saga-Arashyama und heisst Saga-Torokko. Sie liegt direkt neben der Metrostation Saga-Arashiyama, zu dem man aus Kyoto per JR Sagano-Line gelangt.
Man fährt im offenen Wagon ca. 30 Minuten durch eine wunderschöne Landschaft, die ihren vollen Reiz wohl vor allem im Herbst durch die farbigen Blätter entfaltet. Der Zug ist mit ca. 6 €/ Person sehr günstig. Für den Weg zurück kann man entweder wieder den Romantic Train, die normale Metro oder (und so wird es empfohlen): auf dem gleichen Fluss den der Zug passiert, per Boot zurückfahren.
Der Zug sollte unbedingt im voraus online gebucht werden. Die Bootfahrkarte kostet extra und läßt sich nur vor Ort kaufen.

Fußläufig zur Saga-Torokko-Station befindet sich auch eine weitere Attraktion von von Kyoto: der Bambuswald von Arashyama:

Der Bamboo-Forest in Arashyama
Der Bamboo-Forest in Arashyama

Kobe

Der Hafen von Kobe
Der Hafen von Kobe

Kobe liegt nur 20 Minuten mit dem Zug von Osaka entfernt, weshalb sich ein schöner Tagesausflug anbietet, auch um ein bischen Natur zu erleben.

 

Allgegenwärtig ist natürlich das berühmte Kobe-Fleisch. Kobe Beef zählt als das hochwertigste Rindfleisch der Welt und ist eine Unterart des japanischen Rindfleisches, welches unter dem Oberbegriff Waygu zusammengefasst wird. Kobe-Rinder werden besonders lange und stressfrei aufgezogen sowie speziell gefüttert. Einzigartig ist seine feine Fettmamorierung und natürlich sein Geschmack.

 

Alles in allem ist ein intensiver Tag in Kobe völlig ausreichend.

 

Sehenswürdigkeiten im Stadtkern sind:

  • Hafen mit dem Denkmal anlässlich des Erdbebens von 1995
  • Chinatown
  • Herbs Garden

Zudem muss man für einen Ausflug in die Natur in Kobe nicht weit laufen: Das bergige Waldgebiet um die schönen Nunobiki Falls beginnt als Wanderweg direkt hinter der Shin-Kobe Station. Auf dem Weg nach oben (Alternative zum laufen: sie Seilbahn Nunobiki Ropeway) sieht man viel Wald und einige Shrine, hat einen tollen Blick auf die Stadt und wird am Ende mit den Nunobiki Falls belohnt:  

Hakone mit Mount Fuji

Die Region Hakone liegt etwa 90 km südlich von Tokio und ist vor allem als Ausflugsort für den Mt. Fuji )"Fuji San") bekannt. Klares Wetter vorausgesetzt, sieht man den mächtigen Berg mit seinen fast 4000 m und seiner kegelförmigen Ausdehnung schon vor sehr weit entfernt.

Für alle die wenig Zeit haben oder Tokio nicht verlassen möchten: man sieht den Berg ebenfalls schon (aber natürlich kleiner) von den Observation Decks des Metropolitan Gouvernment Building, des Tokio Skytree und des Tokio Tower sowie auf der Zugfahrt nach Tokio aus Richtung Kyoto kommend beim passieren der Region Hakone (linke Seite sitzen!).

Dennoch lohnt sich definitiv eine organisierte Tagestour, da diese meist mehrere Viewpoints abfahren. Wir haben folgende auf unserem Ausflug sehen dürfen; die ersten sogar bei klarer Sicht (Bilder von links nach rechts):

  • Oishi Park und Kawaguchi See, sehr entspannt, da weitläufig
  • Saiko See: ein ruhiger Ort mit viel Wald
  • Iyashi No Sato Dorf: für touristische Zwecke nachgebautes traditionelles japanisches Dorf
  • Arakurayama Sengen Park mit der Chureito Pagode: der klassische Insta-spot für Fuji, und entsprechend stark überlaufen.

(Eine gute Übersicht für 30 schöne Viewpoints auf den Berg findet sich übersichtlich hier.)


Kosten für 2 Wochen Japan für 2 Personen - Stand April 2025

Flixbus/Bahn zum und vom Flughafen Frankfurt: 80€

Flüge nach Osaka über Seoul und zurück über Tokio: jeweils 730€ (1460€ zusammen)

Hotel Osaka (3N): 270€

Hotels Tokio (6N): 750€

Hotel Nagoya (1N): 75€

Ausflug Hakone ab Tokio: 140€

Ausflug Romantic Train Kyoto:12 €

Kosten im Land (Züge: Osaka nach Kyoto, Kyoto nach Tokio über Nagoya sowie Metros, Essen, Eintritte, etc.: 2300€

Gesamt ca. 5100€, also ca. 2550€ / Person